| Veranstaltung: | SPD Thüringen Landesparteitag 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8 Antragsberatung und Beschlussfassung |
| Antragsteller*in: | KV Sömmerda |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 14.10.2025, 09:00 |
D3: Förderung des Ehrenamts weiter ausbauen
Antragstext
Die SPD Thüringen setzt sich dafür ein, dass ehrenamtlich Tätige durch Schaffen
eines Rechtsanspruchs auf Arbeitsfreistellung stärker entlastet werden.
Begründung
In Thüringen engagieren sich mehr als 750.000 Menschen in fast 19.000 Vereinen. Damit ist über ein Drittel der Bevölkerung aktiv in das Vereinsleben eingebunden. Gerade im ländlichen Raum sind diese Engagierten unverzichtbar: Sie halten Dorfgemeinschaften lebendig, schaffen kulturelle Angebote und ermöglichen Sport und Freizeitgestaltung für alle Generationen. Wo Menschen Verantwortung übernehmen, entstehen Orte, die Zusammenhalt stiften und unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.
Damit Vereine diese Vielfalt bieten können, braucht es Menschen, die bereit sind, auch Leitungs- und Vorstandsaufgaben zu übernehmen. Doch die Anforderungen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: Versicherungen, rechtliche Vorgaben, Förderanträge, Abrechnungen oder sogar die jährliche Steuererklärung für den Verein – all das verlangt Know-how, Geduld und vor allem eines: Zeit. Zwar gibt es zahlreiche Informations- und Unterstützungsangebote, doch das eigentliche Nadelöhr ist die knappe Ressource, die niemand ersetzen kann: die persönliche Zeit der Engagierten.
Ob es um die Organisation eines Vereinsfestes, das Training einer Sportgruppe, die Verwaltung von Mitgliedsbeiträgen oder die Beantragung von Fördermitteln geht – ehrenamtliches Engagement bedeutet immer auch zusätzliche Arbeit neben dem Beruf und der Familie.
Die SPD Thüringen setzt sich deshalb dafür ein, dass Ehrenamtliche künftig einen Tag im Monat von ihrer beruflichen Tätigkeit freigestellt werden können. Diese Zeit eröffnet einen wertvollen Freiraum: für die gewissenhafte Erledigung von Vereinsaufgaben, für die Entlastung von Bürokratie – und nicht zuletzt für die Familien. Denn wenn Engagierte nicht mehr jeden Abend oder jedes Wochenende unter Zeitdruck Aufgaben erledigen müssen, bleibt mehr gemeinsame Zeit für Partnerinnen, Partner und Kinder.
Eine gesetzlich verankerte Freistellung würde so nicht nur das Ehrenamt selbst stärken, sondern auch Familien entlasten und das gesellschaftliche Miteinander spürbar bereichern.

Kommentare